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Kleiner Erfahrungsbericht - Erste Schritte mit Windows XP - Teil 2

 

Die (Zwangs)Aktivierung

Die telefonische (Zwangs)Aktivierung ist dann aber der große negative Höhepunkt von Windows XP. Über das Internet wollte ich nicht (Zwangs)aktivieren, da mir XP doch zu redselig war und nicht genau bekannt ist, was Kleinweich alles auf seine Server überträgt. So habe ich erstmal abgewartet bis noch 15 Tage Zeit zur (Zwangs)Aktivierung waren, um nicht in den ersten Ansturm zu kommen. Dann wählte ich die Servicenummer auch noch an einem Wochentag nach null Uhr. Erster Versuch mit der 0800-Nummer. Damit war mir aber kein Erfolg beschieden. Kein Anschluss unter dieser Nummer (Servicewüste Deutschland?) . Erster Gedanke war, dass ich mich in dieser späten Nachtstunde verwählt hätte. Nach der Anzeige auf dem Telefon war das aber nicht der Fall. Und die Supporter sollten 24 Stunden erreichbar sein. Nächster Versuch mit der internationalen Vorwahl 00800. Da klappte es mit dem Anschluss. Aber jetzt durfte ich mir erstmal knapp 25 Minuten eine jaulende Christina Agiulera (We just say goodbye - Soll man den Titel wörtlich nehmen?) anhören, die jeweils alle 30 Sekunden von der Ansage: "Vielen Dank das Sie gewartet haben. Ihr Anruf wird an den nächsten freien Mitarbeiter geleitet." unterbrochen wurde. Als sich dann endlich ein Mann mit englischen Akzent meldet, begann die Prozedur des Aufsagens von langen Zahlenreihen. Erst durfte ich mir mit 50 Zahlen den Mund fusselig reden, dann bekam ich einen 52 Zahlen langen Aktivierungskey zurück, den ich erst mal aufschrieb. Dann fragte mich the Englishmen noch, ob ich aus Deutschland anrufe. Sehr schlaue Frage, hätte ich mich mit Schweizer Akzent tarnen sollen, um den Zwangsaktivierungshelfer ein wenig zu verwirren? Ich gab dann aber zu, aus Deutschland anzurufen. Jetzt wartete ich auf weitere neugierige Fragen, aber es kamen keine mehr. Mein Telefonpartner meinte nur, ich sollte jetzt auf den 'Weiter'-Button klicken. Hätte ich ja machen können, nur gebracht hätte es nichts, da die Zahlen ja nur auf Papier standen. Nach Mitteilung dieses Umstandes gab es per Telefon noch ein paar Tipps wie: "Sie müssen die Zahlen jetzt eingeben und dann 'Weiter' anklicken..." und die freudige Botschaft, dass man mir "sehr viel Freude mit meinem Produkt wünsche". Nachdem der  Hörer aufgelegt war trug ich dann, wie telefonisch befohlen, die Zahlen in die entsprechenden Felder ein und drückte die 'Weiter'-Taste. Und ein Wunder geschah, die Zahl war scheinbar richtig, denn XP behauptete nun aktiviert zu sein. Jetzt hoffe ich nur, dass mein XP nicht so schnell auf einen anderen Rechner umzieht, denn diese Prozedur möchte ich nicht ständig wiederholen. Und auch bei der Hardware muss ich nun aufpassen. Ein paar Mal darf ich ja etwas auswechseln, dann will der Grosse Bruder bei Microsoft wieder wissen, was für Hardware ich so im Rechner habe.

Konfigurieren der Taskleiste...

Nachdem ich nun das System nach Microsofts Gnaden unbegrenzt nutzen durfte, habe ich mich erst mal daran gemacht selbiges genauer zu untersuchen. Dabei sollten die ganzen Spielereien verschwinden, die XP doch etwas verlangsamen. Zuerst mit der rechten Maustaste auf die Taskleiste geklickt. Hier gibt es zwei Register, auf denen sich einiges einstellen lässt. Unter 'Taskleiste' gibt es die aus den anderen Windows-Versionen gewohnten Einstellungen wie 'Taskleiste automatisch ausblenden' oder 'Schnellstartleiste anzeigen'. Interessant ist das zweite Register 'Startmenü'. Hier kann man das neue XP-Menü vielfältig konfigurieren. Mag man dann aber doch lieber das alte Layout, sollte man 'Klassisches Startmenü' auswählen. Auch dieses kann konfiguriert werden. Als erstes löschte ich den Punkt 'Persönlich angepasste Menüs verwenden'. Ich mag es nicht, dass die Menüs sich ständig verändern. Falls sich jemand wundert, dass er die Taskleiste nicht mehr verschieben kann, so findet er hier bei den Einstellungen der Taskleiste den Grund. Einfach den Haken bei 'Taskleiste fixieren' entfernen und schon kann man sie bewegen.

...und des Desktops

Nachdem hier alle Einstellungen getan sind geht es weiter mit dem Desktop. Seine Einstellungen sind wie gewohnt mit einem rechten Mausklick auf eine freie Stelle des Desktops zu erreichen. Im Fenster kann man jetzt unter dem Register 'Designs' schnell mit Auswahl von 'Windows klassisch' auf die alte Windows 2000-Ansicht wechseln. Zuerst bleibe ich aber noch beim XP-Design um zu sehen, was man da noch alles verstellen kann. Unter 'Desktop' kann man die grüne XP-Wiese gegen andere Hintergrundbilder austauschen. Zur Jahreszeit passend gibt es auch einen Hintergrund namens "Herbst". Aber wahrscheinlich ist den meisten der "Karibiktraum" lieber. Weiterhin kann hier der Desktop noch weiter angepasst werden. Außerdem gibt es hier eine Funktion, die sich 'Desktopbereinigung' nennt. Nach 60 Tagen will XP nicht gebrauchte Desktopsymbole vom selbigen verschieben. Diese Funktion hätte mich, wenn ich sie nicht jetzt gesehen hätte, in ca. zwei Monaten doch etwas verwirrt (Wo sind meine Symbole!!). Bei den Bildschirmschonern gibt es nicht viel neues, aber unter 'Darstellung' gibt es einiges zu verstellen. Hier kann man unter 'Fenster und Schaltflächen' zum klassischem Windows-Design wechseln. Unter den Farbschemata gibt es auch ein olives für unsere Freunde vom Bundesheer. Unter der Schaltfläche 'Effekte' kann man einige Ressourcenfresser wie die Schatten unter den Menüs ausblenden. Außerdem kann man hier die Kantenglättung der Bildschirmschriften einstellen. Bei LC-Displays soll die Methode 'Clear Type' eine besonders gute Darstellung bringen (mangels LCD nicht selber ausprobiert). Unter 'Erweitert' sind dann noch die Größeneinstellungen der Desktopelemente und der Schriften verborgen. Das Register 'Einstellungen' ist dann aufgebaut wie gehabt. Hier erfolgen alle Einstellungen, die Monitor und Grafikkarte betreffen.

Einstellungen unter Systemeigenschaften

Jetzt fehlen nur noch ein paar Einstellungen in den Systemeigenschaften. Erreichen kann man sie über den Button 'System' in der Systemsteuerung. Hier das Register 'Erweitert' auswählen. Unter 'Systemleistung / Einstellungen' können jetzt alle visuellen Effekte, die reichlich Systemleistung beanspruchen, mit einem Klick auf 'Für optimale Leistung anpassen' entfernt werden. Ist der Rechner nicht mehr der neuste, sollte man dies auch tun. Sonst wählt man eine andere Einstellung aus oder stellt alles ganz individuell mit der Option 'Benutzerdefiniert' ein. Im Register 'Erweitert' kann man den Virtuellen Arbeitsspeicher konfigurieren. Dieser sollte möglichst nicht auf der gleichen Partition wie das System liegen. Aber vorsicht bei den Einstellungen. Systemwarnungen sollte man beachten, sonst kann es sein, das das System bei nächsten Start nicht mehr korrekt hochfährt. 
Zurück auf der Hauptseite des Registers 'Erweitert' sollte man sich noch die Einstellungen unter 'Starten und Wiederherstellen' ansehen. Unter 'Systemstart' kann man bei mehreren auf dem Rechner vorhandenen Betriebssystemen das auswählen, welches defaultmässig gestartet werden soll. Darunter kann die Zeit in Sekunden eingestellt werden, die der Bootmanager die Auswahlmöglichkeiten anzeigt. Unter 'Systemfehler' sollte man noch den Haken bei 'Automatisch Neustart durchführen' entfernen. Sollte es tatsächlich mal zu einem BSOD (Blue Screen of Death), also einem totalen Systemabsturz kommen, hat man noch die Chance den Fehlerbildschirm anzusehen und so vielleicht den Absturzgrund herauszubekommen. Die Register 'Automatisches Update' und 'Remote' sollten auch noch konfiguriert werden. Wer Wert darauf legt, dass er mitbekommt was so auf seinem Rechner installiert wird, sollte die Möglichkeit des automatischen Updates deaktivieren. Und auch die Remoteunterstützung sollte man deaktivieren und erst wieder einschalten, wenn man sie tatsächlich benötigt.

TweakUI

Als nächstes folgt die Installation des Microsoft-Tools TweakUI (Download bei Microsoft). Mit diesem englischsprachigen Programm sind sonst verborgene Systemeinstellungen einfach zu konfigurieren. Nachdem das Programm installiert und gestartet ist, suchte ich zuerst die Möglichkeit die nervigen Sprechblasen loszuwerden, die ständig irgendwo auftauchen. Besonders der Hinweis, ich sollte doch endlich ein Passport-Konto einrichten, ging mir mittlerweile tierisch auf die Nerven. Bei fast jeder Aktion erscheint diese Sprechblase riesig gross auf dem Desktop. Und TweakUI bietet die Möglichkeit dies abzustellen. Unter dem Punkt 'Taskbar' einfach den Haken unter 'Enable balloon tips' entfernen und die Blasen verschwinden. Hier gibt es auch endlich die Möglichkeit das Administratorkonto bei der Anmeldung einzublenden. Unter 'Logon' kann man jedes eingerichtete Konto auf dem Willkommensbildschirm ein- oder ausblenden. Es gibt noch weitere nette Funktionen im Programm, also ruhig mal in den Menüs herumstöbern.

Erstes Fazit

Für den Windows 2000-Anwender lohnt sich die Umstellung auf Windows XP eigentlich nicht. Es sind auf den ersten Blick keine umwerfenden Neuerungen dazugekommen, die einen Umstieg unbedingt nötig machen. Der Windows NT-User sollte eher auf Windows 2000 Professional wechseln, da XP doch recht verspielt daherkommt. Windows 98 und besonders ME-Nutzer sollten sich aber den Umstieg auf die XP-Home-Version überlegen. Da auch die Home-Version (wie die Professional-Version) auf dem Windows 2000-Kern beruht, sollte zumindest die daraus folgende Systemstabilität ein echter Fortschritt sein. Man muss sich aber darüber im klaren sein, dass die Systemeinstellungen ein wenig komplizierter sind als bei den 98er und ME-Versionen und man sich mit solchen komischen Sachen wie der Konfiguration von Benutzerkonten herumschlagen muss. Auch muss man damit rechnen, dass nicht alle gewohnten Programme und Spiele unter Windows XP laufen. Daher nicht einfach das alte System ersetzen, sondern Windows XP parallel (auf einer anderen Partition) zum vorhandenen Betriebssystem installieren. So kann zur Not das alte System für die nicht laufenden Programme genutzt werden.
Für alle Wechselwilligen gilt, sich zuerst darüber zu informieren, ob der Rechner in allen seinen Komponenten von Windows XP unterstützt wird. Die Grundvorausetzungen finden sich auf einer Webseite von Microsoft. Genauer prüfen kann man die Eignung mit dem Systemkompatibilitätsassistenten auf der XP-Installations-CD. Leider habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, dieses Prüfprogramm irgendwo herunterzuladen. Es wäre ja etwas sinnlos XP zu kaufen, nur um dann festzustellen dass es auf dem eigenen Rechner nicht läuft. Sollte der Rechner nicht vollständig unterstützt werden, kann man auch noch bei den Herstellern nach entsprechenden XP-Treibern (oder notfalls Windows 2000-Treibern) suchen. Hersteller-URLs gibt es beim Treiber-Server der Zeitschrift c't. 

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